Dienstag, 1. Januar 2008

Das Ende der Dinosaurier




Tau tropft von den Blättern der Farne Südamerikas. Die Sonne geht auf wie immer in der Kreidezeit vor 65 mio. Jahren. Doch an diesem Morgen ist die Lage äußerst gespannt. Es scheint etwas in der Luft zu liegen. Es ist etwas Bedrohliches. Die Sonne strahlt zwar wie immer, doch diesmal scheint eine zweite Sonne da zu sein. Neben der Sonne befindet sich ein gleißend strahlender Fleck. Er strahlt zwar nicht so sehr wie die Sonne, die mehr Licht auf die weit entfernte Erde wirft, doch… Moment mal…vor einer Stunde war er doch noch weiter entfernt, oder? Aber das könnt ihr ja nicht wissen, ihr seid ja gerade erst angekommen. Ein Saltasaurus der gerade die Blätter von den Bäumen rupft, sieht nur etwas verschlafen aus, und der Carnotaurus der im Dickicht auf Beute lauert wartet nur auf den Imbisswagen, der in Gestalt eines Entenschnabelsauriers scheinbar angewatschelt kommt. Alle Tiere der Prärie gehen also ihrem Alltag nach. Niemand scheint sich “Sorgen zu machen“, über das Unglück, das in einigen Stunden über die Welt kommt, einer Apokalypse, wie die Dinosaurier sie nie erlebt hatten. Würde es ihr Ende sein?

Einige Stunden später fressen sich einige Compsognathen an den Resten der Beute des Carnotaurus satt, während der Saltasaurus sich in der Sonne zu aalen scheint und ab und zu ein paar Farne frisst. Keiner ist in bedrückter Stimmung, außer die Ameisen, die gerade einen Artgenossen begraben, der von dem Saltasaurus zertrampelt wurde, der keine Schuldgefühle hegt und immer noch Farne frisst und verdaut. Der Fleck am Himmel kommt nun mit jeder Sekunde näher. Nun reagieren auch die Dinosaurier. Ängstlich schauen sie zum Himmel, an dem sich die Masse aus Licht nun zu einer Kugel erhellt, mehrere Dutzendmal heller als die Sonne. Nun ist es klar, die Kugel wird auf die Erde aufprallen. Sofort rennen die Dinosaurier, einfach nur weg von der Gefahr, die weiter nördlich aufschlägt. Die Luft wird zerrissen von einem Knall, weit weg. Am Himmel baut sich eine Wolke aus Staub aus. Die Erde wird aufgerissen, die Dinosaurier laufen Hals über Kopf davon. Egal ob Fleischfresser, Pflanzenfresser oder Allesfresser. Sie vergessen den Kampf untereinander. Eine andere Macht bedroht, eine Macht aus dem Universum. Plötzlich kommt eine Welle aus Luft herbei. Als wären sie Papier, trägt sie Dinosaurier mit oder schleudert sie zu Boden. Und zu allem Überfluss regnen nun auch noch Steine vom Himmel herab…Meteoriten! Dutzende Meteoren schlagen auf die Erde ein und reißen breite Krater in die Erde. Und da kommt die Erkenntnis: Die Kugel aus Licht war genau der Asteroid, der die Dinosaurier auslöschte. Er war es, der die Herrschaft der Reptilien im Festland und im Wasser beendete. Er war es auch, der die Herrschaft der Säugetiere herbeibrachte und ihnen eine nie dagewesene Chance gab.




Doch das ist noch nicht alles. Weiter nördlich, wo der Asteroid eingeschlagen ist, befindet sich kein Festland, sondern ein Flachmeer. Nach der kurzen Sturmwelle kommt noch etwas. Eine gewaltige Flutwelle baut sich am Horizont auf! Man sieht wie sie Bäume und Dinosaurier mitreißt. Die Kraft des Wassers läßt den uns nun schon bekannten Saltasaurier mittreiben. Mit voller Wucht prallt er mit vielen weiteren gegen einen Felsen. Sofort sterben viele. Der Saltasaurus bricht sich durch die Wucht des Aufpralls viele Knochen. Nachdem die Flutwelle vorübergezogen ist, taucht sein Kopf zwischen vielen weiteren toten Artgenossen auf. Mühsam schleppt er sich auf eine Landzunge. Er gibt noch ein schwaches Brüllen von sich, das eher einem Keuchen ähnelt. Dann stirbt er – alle Viere von sich gestreckt - aufgrund seiner Verletzungen und seiner Erschöpfung stirbt, während der tote Körper des Carnotaurus im Wasser treibt.

Würden wir nach Norden schauen, würden wir etwas Erschreckendes sehen. Eine gewaltige Staubwolke befindet sich über dem Ort des Einschlags, langsam aber sicher steigt sie nach oben… und tritt in die Atmosphäre ein. Die Sonne wird verdunkelt und nur ein schwacher Lichtstrahl, der immer weniger durch den Staub schaut, strahlt auf die Erde. Und dann wird schlagartig klar, was das bedeutet. Dieses Phänomen lässt die lichtabhängigen Pflanzen sterben. Ja und? Das ist das Problem der Nahrungskette. Keine Pflanzen, keine Pflanzenfresser und auch kein Fleisch für die Fleischfresser. Der Haken bei dieser Theorie vom Aussterben der Sauriern ist – wie bei vielen dieser Theorien -, dass man sich die Frage stellt: Wieso haben die Säugetiere überlebt?



So und jetzt wieder zurück in unsere Zeit. Ich kann es kaum noch erwarten, den Geschmack eines Cocktails zu spüren. Bis zum nächsten Mal!


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